DE 2022, 88 min, OdF, R: Carolin Schmitz
Acht Originalstimmen von Frauen, werden durch die Darstellung von Anke Engelke in einer inszenierten Figur zusammengeführt und beschreiben ein vielschichtiges Bild von Mutterschaft. Freude und Zweifel, Macht und Ohnmacht, Wut und Liebe - die Frauen zwischen 30 und 75 erzählen von ihrem Leben und Muttersein und allen gemeinsam ist die Erkenntnis, dass Mutterschaft eine höchst ambivalente Erfahrung ist.
CAROLIN SCHMITZ
* 1967 in Wiesbaden. Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Ihr dokumentarischer Kurzfilm Benidorm erhielt 2006 den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold für Dokumentarfilme. 2003 war Carolin Schmitz Gründungsmitglied des Dokumentarfilm Filmfrauen Netzwerks LaDOC. Sie lebt und arbeitet in Köln.
Kelti
RS 2021, 106 min, OmenglU, R: Milica Tomović
Belgrad 1993: Marijana bereitet den Kindergeburtstag ihrer Tochter Minja vor, ihr Mann ist keine große Hilfe. Während die Kinder spielen, entfaltet sich unter den Erwachsenen eine chaotische, absurd witzige Aneinanderkettung von Ankünften, Dramen, Flirts und Streitereien. Regisseurin Milica Tomović gelingt ein Porträt einer Familie als vielschichtiges Gesellschaftsbild im Schatten eines Krieges.
*1986, SFR Jugoslawien. 2011 Abschluss an der Akademie der dramatischen Künste in Belgrad. 2016 Kurzfilm TRANSITION in Locarno (Pardi di domani), und Toronto (Short Cuts) und Auszeichnungen u. a. in Belgrad und Sarajevo. 2018 führte sie bei fünf Episoden der erfolgreichen serbischen Fernsehserie MORNING CHANGES EVERYTHING Regie. Im Jahr 2021 stellte Tomović ihren Spielfilm CELTS fertig.
US/LB 2022, 79 min, OmenglU, R: Rita Baghadi
Tagsüber arbeitet Lilas als Musiklehrerin für Kinder - nachts steht sie mit ihren Bandkolleginnen der queeren Thrash-Metal-Band "Slave to Sirens" auf den Bühnen von Beirut. Neben ihren Ambitionen als Musiker*innen dokumentiert der Film auch intime Momente, Freundschaft, Sexualität und Streit, vor dem Hintergrund einer homophoben Gesellschaft und eines von korrupten Eliten regierten Landes.
* 1985, Washington DC. Filmstudium in Chicago. Ihre ersten beiden Dokumentarfilme CITY RISING (2018) und MY COUNTRY NO MORE (2019) behandeln Gentrifizierung in Kalifornien bzw. Strukturwandel im ländlichen North Dakota. SIRENS ist der dritte Dokumentarfilm der vielfach ausgezeichneten Regisseurin.
GB/US 2022, 130 min, OmU, R: Frances O’Connor
Die britische Schriftstellerin Emily Brontë wurde durch ihren einzigen Roman Wuthering Heights (Sturmhöhe) bekannt. Das Regiedebüt der Schauspielerin Frances O’Connor, die auch das Drehbuch verfasst hat, ist kein klassisches Biopic, sondern die “imaginäre Biografie” einer stillen Rebellin, in der sich Fakten und Fiktion mitreißend ergänzen. Ihr gelingt ein bildgewaltiges Drama mit einer beeindruckenden Hauptdarstellerin.
* 12. Juni 1967 in Wantage, Oxfordshire. Britisch-australische Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Als Schauspielerin u. a. bekannt aus THE MISSING und MANSFIELD PARK. Für ihre Rolle der Emma Bovary im Fernsehdrama MADAME BOVARY (2000) wurde sie für den Golden Globe nominiert. EMILY ist ihr erster Film als Regisseurin und Drehbuchautorin.
»Kinomacht Frauenbild«
Wie wir Frauen sehen – als Gesellschaft und als Frauen
selbst – lernen wir auch im Kino. Wie wir uns Lebensentwürfe
und Beziehungsmodelle vorstellen können, auch. Wie entstehen
Frauenfiguren zwischen Drehbuch, Kamera und Schnitt? Welche
Welten liegen zwischen den Schubladen „Starke Frau“ und
„Traumfrau“? Wie sieht ein Kino aus, das Lebensrealitäten
abbildet und Raum für Utopien gleichzeitig schafft?
Diversität vor und hinter der Kamera ist die einzige
Möglichkeit, unsere Welt realistisch abzubilden – wie können
wir diesen Prozess beschleunigen? Welche Spielräume braucht
es? Wie können wir Geschichten vom Menschsein neu erzählen?
Und auch: Womit können wir endlich aufhören?
MIT
Kathrin Resetarits
Autorin, Schauspielerin, Regisseurin und Dramaturgin
Magdalena Miedl
Journalistin, Kritikerin, freie Autorin
Marie Luise Lehner
Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Regisseurin
Konzept & Moderation
Julia Pühringer, Journalistin und Filmkritikerin
Rogori Ikho Otakhi
GE 2021, 73 min, OmU, R: Ketevan Kapanadze
Das Dokumentarfilmdebüt von Ketevan Kapanadze - angelehnt an
ein Gedicht von Audre Lorde - porträtiert einem
Fußballverein für Frauen und queere Personen in Kutaisi,
einer georgischen Kleinstadt. Im Mittelpunkt steht eine
Gruppe nicht-binärer Menschen, die durch den Fußball Club
und das Miteinander einen Safe Space schaffen, um sich
auszutauschen und ihre Vorstellungen von Identität zu
hinterfragen. HOW THE ROOM FELT ist ein eindrucksvoller Film
über den Zusammenhalt einer Gruppe, die sich leider noch
immer viel zu oft selbst stärken muss und sich jenseits
binärer Geschlechtervorstellungen den Anfeindungen von außen
widersetzt.
Im Anschluss: Q&A mit der Regisseurin &
FIFTITU%
KETEVAN KAPANADZE
Gebürtig aus Tbilisi, schloss die Filmemacherin ihr Studium
an der staatlichen Universität für Theater und Film in
Georgien ab. Sie erhielt Auszeichnungen für ihren Kurzfilm
LALA, der häusliche Gewalt thematisiert. HOW THE ROOM FELT
ist ihr Langfilmdebüt über die LGBTQ+ Gemeinschaft in
Georgien.
FIFTITU%:
Bessere Bedingungen für Frauen, Trans und Inter im
Kunst- und Kulturbereich! Dafür setzt sich FIFTITU%, die
Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur in
Oberösterreich, seit über zwanzig Jahren konsequent ein. Als
offener und innovativer Verein, der die Klammer zwischen
feministischer Regionalkultur, Gegenwartskunst und
innovativen digitalen Vorhaben schließt, eröffnet FIFTITU%
in prozessorientierten Kooperationen und unter
Einbeziehung aktueller ortsspezifischer Kulturarbeit
Dialogräume.
NO 2021, 103 min, OmU, R: Yngvild Sve Flikke
Rakel kann sich so einiges vorstellen, was sie gerne wäre. Aber eines ganz bestimmt nicht: schwanger. Dass sie nicht weiß, wer der Vater ist, ist fast Nebensache angesichts eines sich als maskentragende Cartoon-Figur manifestierenden Fötus. Eine urkomische, mit rüden und witzigen Animationen durchsetzte, bissige Komödie, basierend auf Inga Sætres Graphic Novel Fallteknikk.
*1974 in Trondheim. Drehbuchautorin und Filmregisseurin. Sie gab mit WOMAN IN OVERSIZED MEN’S SHIRTS ihr Debüt als Spielfilmregisseurin. Ihr zweiter Spielfilm NINJABABY wurde im Januar 2021 beim Tromsø International Film Festival vorgestellt und gewann seither mehrere Preise – u.a. den Europäischen Filmpreis.
US 2022, 122 min, OmU, R: Phyllis Nagy
USA, 1960er: Joy, konservative Hausfrau und Mutter, wird schwanger. Abtreibungen sind verboten und obwohl die Schwangerschaft für sie lebensbedrohlich ist, wird ihr ein Schwangerschaftsabbruch verweigert. Hilfe findet sie bei den "Janes", einer feministischen Organisation, die im Untergrund sichere und leistbare Abtreibungen organisiert. Joy schließt sich der Gruppe an. Basierend auf dem dem "Jane Collective", das 1969 - 1973 in Chicago aktiv war.
*1962, New York City. Vielfach ausgezeichnete Drehbuch- und Bühnenautorin. Nominierungen u. a. für OSCAR und BAFTA für ihr Drehbuch für CAROL (2015). CALL JANE ist ihre zweite Kino-Regiearbeit nach dem TV-Film MRS. HARRIS (2005)
Frauen und ihre Erzählungen in der männerdominierten Filmbranche sichtbar machen, das will die Kooperation des Frauenbüros der Stadt Linz und des Moviemento. Denn Filme spiegeln nicht nur die Gesellschaft wider, in der sie entstehen, sie schaffen mit ihren Bildern auch einen veränderten Blick auf unsere Welt – genau wie die ausgewählten Filme des diesjährigen Programmes. Wir wünschen dabei – und bei der neuen Betrachtung der Welt – viel Vergnügen!
»Die ausgewählten Filme eröffnen verschiedene Perspektiven
auf das Leben von Frauen. Ich wünsche allen BesucherInnen
interessante und spannende Frau.Macht.Film-Tage.« –
Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger
Eine Initiative von Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger